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Geschichten zum Ort

von Anna der Sportlichen und Klaus I.
(Anna und Klaus Meyer)

 

Passen Sie auf, dass Sie nicht ausgleiten! So hätte man Sie vor 14'000 Jahren gewarnt, wenn Sie hier gestanden hätten. Da war das ganze Gebiet noch mit Eis bedeckt gewesen. Ihr würdet also auf Eis stehen – 50 m höher – und hättet kalte Füsse. Nach der Rückbildung dieser letzten Eiszeit, d. h. bei der Auftauung des Gletschers, bildete sich ein See, der Zugersee, dessen Seespiegel noch 15m über dem jetzigen war.​ Irgendwann brach die Stirnmoräne in der Nähe des Weilers Hammer bei Cham ein und der See entleerte sich teilweise – die Lorze entstand. Das musste ca. vor 6'000 Jahren passiert sein. Wären wir damals hier gestanden, würde uns das Wasser bis zum Halsgürgeli reichen, d. h., im Zehenstand hätten wir gerade noch Luft gehabt. Die Uferlinie des Sees verlief ca. längs der heutigen Dersbachstrasse.

Archäologen haben aus dieser Zeit die ersten Wohnsiedlungen gefunden, d. h., wir treffen die ersten Menschen in Hünenberg an – natürlich noch nicht unter dem Namen Hünenberg, sondern es waren die Pfahlbauer, deren Behausungen im Gebiet Dersbachstrasse, am Seeufer lagen. Ihre Hütten bestanden aus Holz und sie ernährten sich vor allem vom Fisch.​ Und da habe ich die ketzerische Vermutung, dass die Hünenberger Baumgartner – Baumgartnerwappen mit einem Baum im Wappen –, die Holzmann – Holzmannwappen sogar mit drei Bäumen – möglicherweise die ersten Pfahlbauer waren, und die Gretener – Gretenerwappen mit dem Fisch – ebenfalls, weil die Pfahlbauer vom Fischfang lebten. Waren das mögliche Nachkommen dieser Pfahlbauer?

​Stellt euch Baumgartner Seppi mit Lendenschürzchen aus Rentierfell vor! Aber gell, das ist nur so eine Fiktion von mir.​ Zurück zu hier. Wie gesagt, vor 5'000 Jahren würden wir also hier noch tief unter Wasser sein. Aber es stellt sich die Frage: Wann wir hier trockenen Fusses hätten stehen können. Das hat etwas mit der Stadt Zug zu tun.

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Da kann ich aushelfen. Im späteren Mittelalter verlief die Strasse zwischen Zug und Cham über Steinhausen-Schluecht, weil der ebenere Weg dem See entlang oft überschwemmt war und sumpfig.​ Da beauftragten die Zuger ihren Stadtbaumeister Jost Knopfli, ein Projekt zu erarbeiten, dass man trockenen Fusses von Zug nach Cham gehen konnte. Das heisst, er musste dafür sorgen, dass man den Seespiegel absenken konnte. 1592 war es soweit.​

Knopfli schlug vor, das Bett der Lorze bei Cham tiefer zu legen. Er errichtete ein Stauwehr aus Holz dort, wo heute die Bärenbrücke ist, und zwar so, dass die eine Hälfte der Lorze gestaut wurde. In der Mitte der Lorze wurde eine Bretterwand erstellt, und mit Pickel und Schaufel wurde das Lorzenbett mannshoch ausgehoben – zuerst die linke Seite und nachher die rechte. Eine mühselige Arbeit, denn der Einsatz von Sprengstoffen war noch nicht bekannt. Vor allem der Felsengrund bei der Obermühle kostete manchen Schweisstropfen.

Als im Juni 1593 nach ein paar Regentagen der See Hochwasser führte, brach das Wehr zusammen und eine gewaltige Wassermasse wälzte sich Richtung Hagendorn–Frauental–Maschwanden zu. Man erzählt sich, dass der Kreuzgang des Klosters Frauental, wo ich aufgewachsen bin, unter Wasser stand und mit einem Weidling befahren werden konnte.

Knopfli liess sich nicht unterkriegen. Ein neues Wehr bei der heutigen Bahnbrücke wurde erstellt und das Lorzenbett fertig ausgehoben. Durch das Tieferlegen der Lorze konnte viel mehr Seewasser ablaufen und der Seespiegel senkte sich um gut 2 Meter. Und es ergab dem Seeufer entlang mehr Land, so dass der Freiraum, wo wir jetzt stehen, festen Boden erhielt.

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Dank der Stadt Zug haben wir jetzt also diese Ruheoase. Und da sich Zug rühmt, die schönsten Sonnenuntergänge Europas zu haben, können wir umgekehrt die Stadt Zug in der tollsten Beleuchtung der untergehenden Sonne bewundern. Probiert es einmal aus, wenn ihr auf der neuen Zunftliege relaxt.​

Die Eichezunft hat aber mit Zug noch eine weitere Verbindung. Ich meine nicht die Schissigässlizunft. Nein, nein – unser Zunftgwändli hat Zuger Wurzeln. Es wurde vor 50 Jahren durch unsern lieben Ehrenzünfter und Grafiker Werner Hofmann kreiert, und er liess sich durch die Fasnachtsgruppe Greth Schell, welche am Fasnachtsmontag in Zug mit ihren Gaben die Kinder erfreut, inspirieren. Schaut mal wie:
Lölibild. Statt der farbigen Punkte an den Kostümen der Löli überzog Werner das Zunftgwändli mit unseren Eicheln.

Aber wer war denn diese Greth Schell? Wenn ihr Greth Schells Sage nicht kennt – Anna weiss sie zu erzählen:

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Die Sage erzählt, dass im 18. Jahrhundert die Margareth Schell eine stadtbekannte Lehrerin gewesen sei. Ihr Mann suchte, so erzählt die Sage, jeden Abend eine der zugerischen Spelunken auf, wo er andere trinkfreudige Kumpanen traf. Wenn nun Margareths Gatte nicht zu einer gewissen Zeit heimkam, zog Margreth ihre Stiefel an und warf einen Rückenkorb, eine sogenannte Hutte, über und ging ihren Mann von Beiz zu Beiz suchen. Meistens fand sie ihn stockbesoffen und lallend in einer Trinkstube. Dann stopfte sie ihn in ihre Hutte und trug ihn heim, begleitet vom spöttischen Gröhlen seiner Trinkbrüder. Darum wird die Fasnachtsgruppe Greth Schell mit Rückenkorb, in dem ihr Mann sitzt, und die sie begleitenden Löli dargestellt. In Zug wurde sogar zu Ehren von ihr ein Brunnen geschaffen – der Greth-Schell-Brunnen in der Nähe der Liebfrauenkirche.

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Auch wir Eichezünfter haben übrigens einen eigenen Brunnen, den wir im Laufe dieses Jubiläumsjahres ja auch besuchen. Doch statt Wasser lieber ein Bier oder ein Glas Wein.

 

Gedanken zum EicheWerk

​Zum ‘zämecho’ muss man manchmal die Grenzen seiner Privatsphäre ein bisschen verschieben oder darüber hinausschwappen. Die Wellen zonieren die Liegeflächen und fliessen trotzdem ineinander über.

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Einfach muss nicht banal sein. Etwas Einfaches ist nicht immer einfach aber manchmal ist es einfach genial. Es ist eine einfache Liege die durch einfache Verschiebungen ein Spiel der Flächen erhält.

 

Das Leben ist ein auf und ab. Wie die Gezeiten sind auch die 5 Jahreszeiten von Hochs und Tiefs geprägt. Je nach Liegeart und Richtung sind keine bis grosse Wellen spürbar.

 

In der Ruhe können wir Energie tanken. Eine ruhige Liege die mit der sanften Wellenform Energie vermittelt.

 

Es braucht manchmal nicht viel, um etwas in Bewegung zu setzen.

Eine leichte Verschiebung erzeugt eine dynamische Wellenbewegung.

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